Änderung unserer ursprünglichen Route auf die Ruta 40 – Rio Mayo - Cueva de las Manos – Las Horquetas – Tres Lagos

Auch eine andere Entscheidung haben wir getroffen: wir fahren nicht an der Küste weiter Richtung Ushuaia, denn das einzige, das wir noch gerne gesehen hätten wären die Punks unter den Pinguinen gewesen im Reserva Provincial Isla Pinguinos. Da die Pinguine generell am Weg in den Norden sind und wir schon gehört haben, dass das in Puerto Deseado nicht anders sein soll, nehmen wir lieber vor dem Winter ein paar Highlights an der Ruta 40 mit. So können wir die Tres Lagos und die beiden Weltkulturerbe den Gletscher Perito Moreno und davor die Cueva de las Manos besuchen.

Gesagt getan – wir machen uns gleich nach dem versteinerten Wald auf den Weg Richtung Ruta 40 – zwischen Sarmiento und Rio Mayo steigen wir ein. Und sogleich haben wir unsere kälteste Nacht in Patagonien. Als wir in Rio Mayo am nächsten Morgen aufwachen, haben wir Eisblumen an den Zebra Fenstern. Ohne Einheizen bekommen wir heute definitiv keinen Fuß aus dem Bett.

Heute erwartet uns das nächste Highlight: die „Cueva de las Manos“ - die Höhle der Hände. Das UNESCO Weltkulturerbe liegt in der Schlucht des Rio Pinturas – ca. 300 km von unserem Lagerplatz in Rio Mayo entfernt. Wir kommen an diesem sonnigen Tag um kurz nach 17.00 an der Höhle an. Welch Glück – wir sind wieder die einzigen Touristen. Die Höhle ist bzw. muss als Weltkulturerbe ganzjährig geöffnet sein. Im Jänner und Februar strömen hier die Touristenmassen her. Jetzt, zu dieser Jahreszeit kommen nur vereinzelt Touristen, vor allem Argentinier selbst zur Besichtigung – so ist es auch in unserem Fall – ein argentinisches Paar und wir haben quasi eine Exklusivführung zur letzten Sonnenstunde im Tal. Der Ausblick in die Schlucht des Rio Negro ist wunderschön, und die tief stehende Sonne leuchtet die Felsen an, an denen sich die Höhlenmalereien aus 3 verschiedenen Epochen befinden. Die ersten sind vor 9.300 Jahren entstanden und die letzten vor 1.300 Jahren. Kaum zu glauben, dass die Guanacos, die man in den Jagdszenen dargestellt sieht auch heute noch Touristenschreck an den Straßen spielen. Die Lichtstimmung wird immer schöner – unsere quasi Privatführung dauert trotz der geringen Besucherzahl die 1,5 Stunden – wir genießen die Erzählungen und die Zeit zum Fotografieren und verlassen um 19.30 das Gelände. Wir finden einen tollen Nachtlagerplatz mit wunderschöner Aussicht in die Schlucht. Gizmo freut sich über den vielen Freilauf, wir sind allein, also darf er die Gegend erkunden. Jäger ist er ohnehin keiner, die Schafe und Guanacos kommen ganz nah und ignorieren ihn und er sie.

Am 22. März 2018 kommen wir im Ort Tres Lagos an. Eigentlich wollen wir auf dem angeblich so netten Campingplatz mindestens 1 Tag bleiben, es soll WIFI geben, einer der Hauptgründe für uns, hierher zu kommen, denn unsere hiesige Internetkarte funktioniert nie dann, wenn wir sie brauchen. Angekommen am Campingplatz entpuppt er sich als ungeeignet für Fahrzeuge, nur Zelte finden hier vernünftig Platz. Die etwas unmotiverte Dame an der Rezeption erklärt uns, dass das WIFI nicht funktioniert, zudem scheint sie sich von unserer Anwesenheit etwas gestört zu fühlen. Im Moment hat der Campingplatz genau einen Gast...hier herrscht schon ziemlicher Nachsaison-Blues.

Na gut, dann fahren wir halt gleich weiter an unser eigentliches nächstes Ziel: Wir wollen in das Tal des ersten der drei Seen. Eher unbekannt – hierher kommt kein typischer Tourist. Aber das Tal soll sehr schön sein – wir werden es sehen. Wir fahren bis kurz vor Sonnenuntergang – begegnen tut einem hier niemand außer er ist zufällig Besitzer einer Estancia. Wir genießen die Ruhe – fahren am nächsten Tag das Tal bis zum Ende und wieder retour zum Lagerplatz. Die Ruhe gefällt uns, Gizmo hat wieder viel Freilauf – wir bleiben noch einen weiteren Tag. Da dieser sehr sonnig ausfällt bekommen wir genügend Strom über die Solarpanele und können gut alles erledigen, was halt von Zeit zu Zeit notwendig ist wie Fotos-Sichern – Reisetagebuch-Schreiben etc...