Cuyo - Vulkane, Lavalandschaft und kosmische Strahlung l Las Lenas

 

Am 13. Juni auf Höhe Barranca gibt es schon keinen Schnee mehr – auf der Fahrt hierher hat man schön beobachten können, wie das kalte Weiß sukzessive weniger wurde. Wir passieren die Grenze zum Gebiet „Cuyo“ - dies bedeutet „sandige Erde“ und bezeichnet die Provinzen Mendoza und San Juan. Unser Weg führt uns heute auf ca. 1.600 über dem Meeresspiegel Richtung Norden – wir haben einen Traumtag – in der Kombination mit Tafelbergen, Vulkanen und Lava-Landschaften lässt uns das nicht schnell vorankommen, wir können nicht anders und müssen ständig Foto-Stopps einlegen. Inmitten dieser Landschaft finden wir auch unseren Lagerplatz – kurzen Besuch bekommen wir nur von einem Gaucho und seiner Ziegenherde.

 

 

Die Nacht ist sehr kalt und die Heizung schaltet sich einige Male ein. Unser Weg nach Mendoza führt uns heute an der Ruta 40 weiter auf fast 2.000 m Höhe Richtung Malargüe. Auf der Straße stehen immer wieder Tiere – meist Pferde – die das Salz vom Asphalt lecken und ungern dabei gestört werden. Die Landschaft wird wieder flacher und karger – die Berge verschwinden schließlich ganz und weichen der Pampa. Das perfekte Forschungsgebiet für das Pierre Auger Observatorium, das sich mit kosmischer Strahlung beschäftigt. Während der Hauptsaison kann man eine Führung buchen, momentan (wie schon befürchtet) leider nicht. Wir haben aber Glück und einer der Ingenieure, die die Mess-Stationen konstruieren, nimmt sich Zeit und führt uns herum. Er erzählt uns, dass sich auf einem Gebiet von ca. 3.000 km² an die 5.000 Mess-Stationen befinden, so genannte „tanks“. Plump gesagt mit Wasser gefüllte Plastikbehälter. Bei kosmischen Schauern treffen einzelnen Teilchen mit hoher Energie auf der Erde auf. Je nachdem wie die Partikel am Wasser aufprallen, zeigt, wie energiereich sie sind. Je energiereicher diese Partikel sind, desto genauer kann man ihre Herkunft aus dem All nachvollziehen. Das Observatorium befindet sich zwar in Mendoza/Argentinien, ist aber ein internationales Projekt, an dem 15 Länder beteiligt sind, u.a. Spanien, Australien, Deutschland, Tschechien, Polen, die USA und viele mehr. Einmal pro Jahr treffen sich dann um die 400 Wissenschaftler in Malargüe und diskutieren die aktuellen Ergebnisse, letztes Jahr gab es sogar eine Publikation zum aktuellen Stand der Erkenntnisse. Wir bedanken uns herzlich für die nette Insider Führung und fahren weiter.

 

 

Unser nächster Lagerplatz befindet sich an der RP 222 – hier geht es auf knapp 2.000. In diesem Tal liegt Schnee, führt es ja zum bekanntesten Wintersport Ort Argentiniens: Las Lenas, der einem breiteren Publikum durch die dort stattfinden Weltcup Rennen bekannt ist. Mehr ist zu diesem Ort nicht zu sagen, er ist so charmant wie die Olympia Dörfer aus den 70er Jahren. Am Weg dorthin halten wir noch bei den Pozos de las Animas – quasi 2 riesigen Löchern in der Erde, die durch Wasserausschwemmungen von unten und tektonische Einbrüche von oben entstanden sind.

 


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