Copiapó l Antofagasta l Cerro Paranal/ESO – Very Large Telescope

 

 

Der Weg an der Küste führt wieder durch interessante Wüstenlandschaft – unter anderem durch den Parque Nacional Pan de Azucar. Außerhalb des Parks ist es schwer Lagerplätze zu finden – entweder sind sie total vermüllt oder das Areal ist als „geschützt“ ausgewiesen, dann wird man schlichtweg von freiwilligen Aufpassern vertrieben. Da wir an der Küste tatsächlich keinen Nachtlagerplatz finden, fahren wir gleich in die Berge und Richtung ESO-Observatorium „VLT“. Unsere Wüsten-Nachtlagerplätze sind in der Folge allesamt toll, wir haben entweder einen tollen Ausblick über den Wolken oder sehen direkt vom Nachbar-Hügel auf das ESO Observatorium.

 

 

Da wir kein Internet hier haben fahren wir kurzerhand zum Observatorium und fragen nach, ob wir uns auch gleich vor Ort anmelden können für die nächste Samstag Tour. Wir haben Glück, die nette Dame von der Security hat einen guten Tag und gibt uns ein Anmeldeformular mit und merkt uns vor. Normalerweise muss man ohne Internetanmeldung am Samstag einfach vorbei kommen und wer zuerst kommt, malt zuerst. Wir betteln recht freundlich und sie nimmt uns in die Liste auf – somit haben wir keinen Stress.

 

In der Zwischenzeit fahren wir weiter nach Antofagasta, vorbei durch Minengebiet und verarbeitende Industrie. Dichter Smog bedeckt das Tal. In der Stadt besichtigen wir das Museo Regional und das Museo del Desierto, dann geht es weiter zum Vorräte auffüllen.

 

 

Am Samstag finden wir uns bereits zur ersten Führung am Observatorium der ESO ein. Der Tag ist sonnig und wolkenlos. Die Besucher werden in Spanisch- bzw. Englischsprachige aufgeteilt – wie meist ist die englische Gruppe um ein vielfaches kleiner und wir haben fast eine Privatführung. In den folgenden fast 3 Stunden erfahren wir, dass das Very Large Telescope aus 4 großen und 4 kleinen Teleskopen besteht. Zusätzlich gibt es weitere 2 Teleskope, die ausschließlich den Himmel kartografieren. Die einzelnen Teleskope können also jeweils alleine arbeiten oder bündeln das Licht unterirdisch und arbeiten zusammen als große Einheit. Die Spiegel selbst sind mit Keramik der deutschen Firma Schott beschichtet und darüber befindet sich eine Aluminium Schicht, die monatlich mit Carbon gesäubert und alle 18 Monate komplett erneuert wird. In dem Fall werden die tonnenschweren Spiegel abgebaut und kommen zum Service für mehrere Tage.

 

Die hauseigene Hotelanlage mutet eher einem Wellnesstempel an. Sie ist nach unten in den Berg gebaut, um die Lichtverschmutzung so minimal wie möglich zu halten und bietet nette Annehmlichkeiten. Das neue Spielzeug der ESO – das ELT (Extremely Large Telescope) befindet sich am Nachbarberg gerade im Bau und soll 2024 fertig gestellt werden. Im Gegensatz zu hier wird dort kein neues Camp entstehen – die Spiegel sind vom Cerro Paranal und vom VLT aus zu steuern. Kostenpunkt für (uns) ESO Staaten: 1 Milliarde Euro.

 


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