Santiago de Chile

 

 

 

 

Santiago ist die Hauptstadt Chiles – in ihrem Großraum leben ein Drittel der Chilenen. Das Stadtbild ist großteils von modernen, verspiegelten Wolkenkratzern geprägt – hier steht auch das höchste Gebäude Lateinamerikas – der Gran Torre Santiago. Es gibt sehr wohl noch Häuser, die an die Geschichte von Santiago erinnern, aber viel ist durch die schweren Erdbeben der letzten Jahrhunderte zerstört worden. Ein für uns wohl sehr schräger Anblick ist das scheinbar planlose Geflecht und Wirrwarr an Stromleitungen – gerade von den so genauen Chilenen in ihrer eigenen Metropole unerwartet. Doch bevor man überhaupt soviel von der Stadt zu sehen bekommt fährt man bei der Anreise vom Paso Cristo Redentor kommend auf eine große blaue Smog Wolke zu – wir wussten zwar, dass Santiago mit dem Heizsmog aus feuchtem Holz zu kämpfen hat, sind dann aber doch fast schockiert, welche Ausmaße die Realität annimmt – eigentlich möchte man den Atem anhalten, wenn man in diesen Dunst eintaucht. Die zweite Enttäuschung ist unsere Bekanntschaft aus Santiago, die wir in El Calafate kennen gelernt hatten. Aus dem ursprünglichen so engagierten Versprechen unser für die Großstadt doch sehr großes Fahrzeug entweder bei sich am Firmenparkplatz unterzustellen bzw. bei der Suche nach einem sicheren Parkplatz zu helfen fällt ebenso flach, wie das Angebot über Bekannte, die eine Sprachenschule besitzen, einen Kurs buchen zu können (wir sollten unbedingt nach Santiago kommen...) - man könnte sagen, wir wurden ganz klassisch abgewimmelt. Ist ja prinzipiell kein Problem – wir sind ja schon groß, aber wenn man sich auf solche Versprechen einlässt, dann verlässt man sich auch darauf und ist nicht so gut vorbereitet wie sonst. Da ist nun also der dicke Smog und die zig Runden mit dem über 3 Meter hohen und leider doch sehr schwerfälligen Zebra für den Großstadtverkehr und irgendwann ist man total genervt. Wir bleiben also in einem Randbezirk an der Straße stehen, diskutieren unsere Optionen und beschließen, hier unser Nachtlager aufzuschlagen und morgen zumindest eine Runde mit dem Hop-on-Hop-off Touristenbus zu fahren. Irgendwie hat es zwischen uns und der Stadt nicht richtig gefunkt, vielleicht hatten wir auch nur einen schlechten Start. Aber wir sind nicht begeistert und der dichte Smog hat uns den Abschied ebenso nicht schwer gemacht – mag sein, dass wir Santiago etwas unrecht tun, aber wir werden es nicht vermissen.

 


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