Iguacu – Parque de Aves - Heli-Flug

 

Iguacu

 

Endlich sind wir nun in Brasilien und wollen uns heute, dem 10. September 2018, die brasilianische Seite der Iguacu Wasserfälle anschauen. Wir lagern am Campingplatz um die Ecke – können also zu Fuß rüber marschieren zum Visitor Center der Wasserfälle und Gizmo im Schatten der großen Bäume getrost den Tag über ausschlafen lassen.

 

Um Punkt 9.15 Uhr stehen wir in der Warteschlange der Rush-Hour für die Nummer 1 Attraktion Brasiliens. Ich war bereits 1999 hier und bin gespannt, ob sich meine (doch fast 20 Jahre alte Erinnerung) mit der aktuellen Realität deckt.

 

Der Transport der Besucher wird auf der brasilianischen Seite via Doppeldecker-Busen geregelt – bis wir schließlich in einem Platz finden, sind schon 3 der Busse abgefahren. Wie auch vor 20 Jahren ist der Ausgangspunkt der Wanderung entlang der Fälle das schöne alte Hotel im Kolonialstil. Die Besuchermassen sind unbeschreiblich – auf der argentinischen Seite hingegen verläuft sich alles etwas. Wir lassen uns also mittreiben auf den Stegen und versuchen gute Blickwinkel für unsere Fotos zu finden – nicht ganz einfach – denn das ist der eklatante Unterschied zu meinem ersten Besuch: Damals haben sich noch so viele Menschen wie möglich platzsparend am Geländer nebeneinander gedrängt, um die beliebten Wassermassen zu fotografieren. Heute steht hier nur eine Person posend am Geländer und wird von der nächsten fotografiert – die Warteschlange ist elendig lange und wehe man stellt sich an das leere Geländer und möchte einfach nur die schönen Wasserfälle fotografieren – dann fällt die Meute über einen her. Wir sind genervt, sehr sogar. Was ist nur mit dieser Menschheit los? Haben die alle Freunde, die ihnen nicht glauben, dass sie dort warten – oder woher kommt dieses nervige Selbstdargestelle vor einer Attraktion? Es ist ja verständlich, dass man auch mal auf einem Foto drauf sein möchte, aber dass das mittlerweile das wichtigste am Reisen zu scheint und man damit auch noch alle Mitmenschen einschränkt?!?

 

Wir lassen uns also vom Mob weitertreiben und versuchen trotzdem das Naturschauspiel zu genießen. Eindeutig – der brasilianische Ausblick auf die Wasserfälle ist unser Favorit. Klar – auf der argentinischen Seite kann man weitläufiger wandern, es verteilen sich auch die Besuchermassen besser, aber das beeindruckende Ausmaß der Iguacu Wasserfälle sieht man nur von hier – dafür ist die Hektik halt hier größer. Um dieser Hektik zu entkommen überlegen wir Alternativen: 1. Die Bootstour – vor 20 Jahren toll – Fotos kein Problem – heute ist es üblich, dass man mit dem Boot „die Leute ins Wasser taucht“ - also keine Option mit guter Kamera – wir wollen ja nicht nur GoPro Fotos. 2. Der Helicopter Flug – ein Ausweg – nicht der günstigste – aber wir buchen für morgen.

 

 

 

Parque de Aves

 

Da wir heute Nachmittag noch Zeit haben, besuchen wir den „Parque de Aves“ gegenüber - ein Zoo, in dem man sämtliche exotischen Vögel der Region besichtigen kann. Der Park ist schön angelegt mit den begehbaren Volieren, aber wir haben geteilte Gefühle – es ist letztlich auch nur ein Gefängnis für Vögel. Wir beobachten Zusammenkünfte der eingesperrten Schönheiten mit ihren in Freiheit lebenden Artgenossen – wie sie sich durch die Gitter unterhalten und „schnabeln“. Gerne möchten wir glauben, dass viele der Jungen ausgewildert werden und in ihrem eigentlichen Lebensraum – der Freiheit – leben dürfen.

 

 

Heli-Flug

 

Am nächsten Morgen finden wir uns um 9.30 beim Anbieter für den Rundflug ein. Die prophezeite Wartezeit sind 50 Minuten – kein Problem. In der Zwischenzeit darf man das sehr gute Wlan nutzen und bekommt auf Anfrage einen Spint zur Verfügung gestellt für Gepäck, das man im Heli nicht brauchen kann. Bezahlt wird erst, wenn sich mindestens noch 1 eine weitere Person für den Flug angemeldet hat. Um 10.00 ist das der Fall – ein britisches Paar wird mit uns fliegen. Um 10.40 sind wir dran. Das Einsteigen wird vom Personal sehr schnell und effektiv für alle 4 Personen geregelt, außerdem filmt und fotografiert ein Fotograf. Wir haben Glück – ich werde gleich neben dem Piloten platziert und Haimo sitzt hinter ihm. Eine Person muss daher in der Mitte sitzen – in dem Fall die Britin. Um ehrlich zu sein – bei dem Geld, das man für die 10 Minuten (inkl. An- und rückflug von mindestens 5-6 Minuten) bezahlt, ist ein Sitzplatz in der Mitte ohne Möglichkeit zu Fotografieren und vernünftig raus zu sehen völlig inakzeptabel. Definitiv gibt es auch Dinge die im Vergleich zu meinem Aufenthalt vor 20 Jahren besser geworden sind: Der Heli hat hinten Türen und die Gurte funktionieren!!!

 


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