Therme – Ollanta – Pumamarca – Chinchero - Pisaq


Am nächsten Morgen verlassen wir unseren Parkplatz an der Hidroelectrica und treten den
Rückweg Richtung Cusco an. In Santa Theresa kaufen wir die notwendigsten Lebensmittel ein und
erholen uns anschließend im Thermalbad in der Nähe – unsere müden Knochen danken es uns.
Später im Zebra ist unsere Überraschung groß, als wir die nicht wenigen Sandfliegen-Stiche auf uns finden – damit hatten wir hier nun gar nicht gerechnet in dieser Gegend!


Die Rückreise durch das tolle Tal ist ebenso atemberaubend wie die Anreise.

 

Da wir nun keinen Zeitdruck mehr haben, machen wir an diversen Stationen im Heiligen Tal
Besichtigungs-Stopps. Der erste ist die berühmte Stadt Ollanta mit ihrer imposanten Tempelburg
„Ollantaytambo“ – diese erhebt sich direkt über der Stadt. Ollanta liegt auf angenehmen 2.750
Höhenmetern und ist natürlich einer der Hauptanziehungspunkte im Urubamba Tal. Der kleine Ort
ist etwas ungewöhnlich im Vergleich zu anderen Siedlungen aus der Inkazeit: alle Gebäude wurde
aus Stein erbaut und nicht im Adobe Stil – Ollanta ist somit ein Unikum.

 

Unser nächstes Ziel: Pumamarca. Der Zugang zu dieser kleinen Ruine ist gratis – der Wegzoll 10
Soles pro Person – für die Instandhaltung der Straße. Als wir dort ankommen, sind wir außer einem zweiten Touristen-Paar die Einzigen Besucher. Wir können Gizmo mitnehmen zur Besichtigung – fragen erst gar nicht, es laufen ohnehin genügend streunende Hunde herum. Heute sollten wir unser erstes „schräges“ Lama-Erlebnis haben: 4 erwachsene Lamas formieren sich und signalisieren: bis hierher und nicht weiter. Sogar unser vierbeiniger Draufgänger macht große Augen und wir beschließen eine großräumige „Umgehung“ des Fight-Clubs. Zurück am Zebra kaufen wir dem kleinen indigenen Mädchen noch ein paar geknüpfte Armbänder für unsere Sammlung am Handgelenk ab und setzen unseren Weg fort Richtung Chinchero.

 

Chinchero


Die Besichtigung dieser Stätte ist wieder Teil unseres „Boleto Touristico“ und somit werden wir
dort vermutlich nicht alleine sein. Als wir ankommen reißt der Himmel auf und die Sonnenstrahlen
gewinnen wieder Oberhand – wir freuen uns nach diesem regnerischen, trüben Tag. Somit nutzen
wir die letzten 2 Stunden vor Besuchsschluss und drehen unsere Runde auf der Anlage. Das Areal
ist zwar ziemlich weitläufig, bis auf die Terrassen und die von den Spaniern „on top“ gesetzte
Kirche ist nicht mehr viel zu sehen, dennoch brauchen wir 1,5 Stunden, um den angenehmen Ort zu erkunden. Außerdem treffen wir eine Indigena, die Gurte webt. Sie erklärt uns die alten Muster und das bloße zuschauen macht uns schwindelig – sieht alles enorm kompliziert aus!


Es ist zu spät um weiter zu fahren, wir übernachten am Parkplatz – direkt vor der Polizeistation –
darum wagen wir unser Zebra allein stehen zu lassen und in den Ort zu spazieren. In Tito´s neu
eröffnetem Lokal genehmigen wir uns Ceviche, Bier und ein nettes Gespräch mit dem Besitzer. Er
erzählt uns, dass er Koch bzw. Kochlehrer ist und für viele Jahre die Touristen auf ihren gebuchten
Touren nach Coquiequeray bekocht hat. Sollte es die Regenzeit noch zulassen – so meint er –
könnten wir auf jeden Fall ohne Touranbieter alleine losziehen und den Weg zu dieser entlegenen,
zum Glück noch nicht touristischen Inka Stätte in Angriff nehmen.

 

Unser nächstes Ziel ist Pisaq. Der Ort selbst ist sehr touristisch und hat einiges zu bieten – so den
bekannten (ebenfalls sehr) touristischen Markt, sowie das jährliche Fest zu Ehren der „Virgen del
Carmen“ im Juli. Obwohl Nebensaison herrscht heftiger Trubel an Tourbussen und Colectivos im
Ort – wir fahren lieber gleich hoch zum gewaltigen Ruinenkomplex. Die Inka errichteten hier (auf
bereits bestehenden Einrichtungen der Wari) eine Art Stadtfestung auf einem schmalen
Bergvorsprung. Nach Machu Picchu war Pisaq für uns wohl die beeindruckendste Inka-Stätte, die
wir bis jetzt gesehen hatten. Die Anlage erstreckt sich über mehrere Quadratkilometer und umfasst
Häuser, Tempel, Paläste, Mausoleen, Friedhöfe und Terrassen. Unser heutiger Lagerplatz dagegen
fällt ziemlich unspektakulär aus: wir bleiben direkt vor dem Eingang zu Pisaq auf einem Platz der
irgendwann für Baufahrzeuge genutzt worden war, stehen.


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