Pausa, Nazca - Huayuri


Wir nehmen ein kleines, trostlos wirkendes Tal, um an den Pazifik zu gelangen und nach Nazca zu
kommen. Nach 500 km Staub, Stein- und Lehmpisten freuen wir uns auf den Panamerica Highway
– zu früh. Als uns das trostlose Minental bei Chala ausspukt merkt man kaum den Unterschied
zwischen der Piste und dem Asphalt der Panamericana. Na hoffentlich geht das so nicht weiter.
Heute gönnen wir uns dafür einen Lagerplatz in der Nähe eines Hotels – Wildcamp mit
Zusatznutzen also – und genießen ein Abendessen auf der Terrasse am Meer des Hotels – als
einzige Gäste.

 

Am 7. März beginnt unsere Weiterreise mit der Besichtigung des „Mumienfriedhofs „Chauchilla“.
Eine etwas skurrile archäologische Städte – für uns zumindest – wahrscheinlich haben sich die
Toten, die hier begraben sind, diese zur Schaustellung nicht gewünscht – wir suchen schnell das
weite und setzen unseren Weg Richtung Nazca fort.

 

Es gibt hier 2 Aussichtspunkte, an denen man zumindest einen kleinen Eindruck dieses
Geoglyphen-Systems bekommt. Die Nazca Kultur (ca. 200 vor bis 800 nach Chr.) hatte ihre
Blütezeit im 6. bzw. 7. Jahrhundert n. Chr. - das Zentrum lag in den Tälern von Ica und Nazca.
Wegen des trockenen Klimas hatten die Nazca schon damals ein Labyrinth an unterirdischen
Bewässerungsstollen angelegt, das Wasser von den Anden hierher transportierte. Vor allem aber
kennt man die Nazca heute wegen ihrer Geoglyphen im Wüstenboden. Am Besten kann man die
Linien und Figuren sicherlich aus der Luft erkennen, wir entschließen uns dann aber gegen einen
Rundflug und nutzen einen Hügel bzw. den Aussichtsturm „Maria Reiche“. Die gleichnamige
Deutsche Mathematikerin und Geographin hat ihr ganzes Leben der Erforschung der Nazca Linien
gewidmet. Sie wurde bei ihrer Arbeit von der peruanischen Regierung sowie der Luftwaffe
unterstützt. Reiche war überzeugt davon, dass die die Zeichnungen astronomisches Geheimwissen
verbergen. 1976 ließ sie auf eigene Kosten den 11 Meter hohen Aussichtsturm errichten, von dem
man „die Hände“, „den Baum“ und „die Echse“ sehen kann – alle 3 leider durch Autospuren
teilweise zerstört. Die Nazca Linien selbst sind daumen- bis fußtiefe 20 cm breite Furchen in der
Bodenoberfläche. Diese Linien verlaufen teilweise über mehrere Kilometer kerzengerade ohne
Rücksicht auf die Beschaffenheit der Landschaft. Durch Satellitenbilder und Geomatik wurden in
der Zwischenzeit hunderte weitere Geoglyphen entdeckt, Somit dehnt sich das aktuelle Gebiet auf
500 qkm aus. Die Petroglyphen bei Palpa wurden später entdeckt, sind aber tatsächlich älter – man vermutet, dass sie aus der Paracas Kultur stammen. Diese Petroglyphen kann man in den
Berghängen – auch von einem Aussichtsturm aus – bewundern.

 

In Huayuri – der verschollenen Stadt – machen wir halt. Das Areal fasziniert uns. Als wir
ankommen und auch am nächsten Tag ist das Wachhäuschen unbesetzt. Wir lagern hier alleine in
der Einsamkeit. Als wir den Zugang zum Ort suchen müssen wir selbst feststellen, er ist ziemlich
gut versteckt. Die Straßen sind voll mit alten Keramikscherben – wir tippen da aber auf Dächer und
nicht auf Gefäße. Es scheint hier zur Erhaltung in der Vergangenheit nicht viel getan worden zu
sein, aber aktuell werden Teile der Gebäude rekonstruiert.


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